Dualaktivierung®


Wer kennt sie nicht, die blau-gelben Gassen und Pylonen? Immer öfter trifft man sie auf Reitplätzen und in Reithallen an. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und warum ausgerechnet blau-gelb? Damit Ihre vielleicht eigens angeschafften Dualgassen und Pylonen nicht ein einsames und ungeachtetes Dasein in einer Ecke Ihres Stalles führen müssen, möchte ich Ihnen auf den folgenden Seiten die Dualaktivierung® etwas näher bringen.

 

Die Dualaktivierung® nach Michael Geitner beruht auf drei Säulen:

 

-         die Farben und Gassen

-         die zielgerichtete Art der Übungen

-         die Konzentration von Pferd und Reiter

 

Kümmern wir uns zunächst einmal um die Farben blau und gelb:

Pferde sind Dichromaten, auf ihrer Netzhaut sind nur zwei Arten von Zapfen angelegt, nämlich die für blaues Licht und die für gelbes Licht. Das hat zur Folge, dass nur blau und gelb als Farben erkannt werden, alles andere wird in unterschiedlichen Grauschattierungen wahrgenommen.

Außerdem sehen Pferde monokular, d.h. das Sehfeld des linken Auges überlappt nur wenig mit dem des rechten Auges. Das Bild, das auf der Netzhaut des linken Auges ankommt, wird in der rechten Gehirnhälfte abgespeichert, das Bild des rechten Auges in der linken Gehirnhälfte. Die Verschaltung zwischen den beiden Gehirnhälften erfolgt aber ca. 8x langsamer als beim Menschen. Daher auch der bekannte Spruch: „Was das Pferd auf dem Hinweg nicht sieht, sieht es auf dem Rückweg“. Die Parkbank, die es beim Hinweg mit dem linken Auge gesehen hat, wird auf dem Rückweg zum pferdefressenden Monster, weil das Bild, daß das rechte Auge zum Abgleich in die linke Gehirnhälfte schickt, dort nicht vorhanden ist. Bis nun auf das Bild in der rechten Gehirnhälfte zugegriffen wird, das signalisieren würde „alles ok, schon mal gesehen“, ist unser Pferd schon über alle Berge.

Damit es dabei nicht gegen den erstbesten Baum rennt, hat es bereits im Vorfeld mit dem rechten Auge, dem Fluchtauge, seine Umgebung nach möglichen Fluchtwegen abgesucht, während das linke Auge, das Sicherheitsauge, weiterhin nach Feinden Ausschau hält. Dieser Vorgang läuft immer ab, egal ob beim Grasen auf der Weide, beim Stehen am Putzplatz oder beim Reiten in der Halle. Deshalb versuchen Pferde auch oft Dinge, denen sie misstrauen, mit dem linken Auge zu begutachten, auch wenn diese sich auf der rechten Seite des Pferdes befinden (Ausnahmen bestätigen die Regel, bei manchen Pferden ist das rechte Auge das Sicherheitsauge)

 

Durch die Art der Übungen mit den Gassen und Pylonen werden Figuren sichtbar gemacht, die schon die alten Meister zur Pferdeausbildung genutzt haben, wie z.B. die Quadratvolte oder die halbe Volte gerade. Durch dieses sichtbar machen fällt es sowohl dem Reiter als auch dem Pferd leichter die Übungen korrekt auszuführen, diese Genauigkeit fehlt oft bei „normaler“ Ausbildung.

 

Durch die Dualaktivierung® wird sowohl die Konzentrationsfähigkeit des Menschen, wie auch die des Pferdes verbessert. Der Reiter oder Longenführer muß sich auf sein Pferd konzentrieren, schon allein um richtig in die Gassen einzufädeln. Das Pferd wiederum bemerkt, dass der Mensch ganz bei ihm ist und wird sich auch auf seine Aufgabe konzentrieren, was in direkter Folge zu einer Leistungsverbesserung führt (mentales Training).

 

Das alles führt uns nun aber zu der eigentlichen Frage:Warum Dualaktivierung® oder Equikinetic®?